Der Mercedes-Benz-Abgasskandal in aller Kürze

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Nicht nur die Volkswagen AG und BMW haben bei der Abgasmanipulation kräftig mitgemischt, auch Daimler hat seine Finger mit im Spiel. Öffentlich hat Daimler dies bislang zwar noch nicht eingestanden, andererseits laufen jedoch bereits seit März 2017 auch in Deutschland die Ermittlungen gegen den Stuttgarter Autokonzern. Der Vorwurf: vorsätzlicher Betrug und strafbare Werbung.

Die „Big Five“ unter den deutschen Autoherstellern (VW, Audi, Porsche, Mercedes-Benz und BMW) sollen sich in Bezug auf das Fassungsvermögen der so genannten AdBlue-Tanks abgesprochen haben. Um trotz geringeren Fassungsvermögens dennoch eine möglichst große Reichweite des Fahrzeugs gewährleisten zu können, musste eine spezielle Software entwickelt werden.

Der Nachteil dieser Software: die Schadstoffbelastung der Abgase steigt.

Im Zentrum der Vorwürfe gegen Daimler steht die Motorsteuerungsfunktion „Bit 15“, die scheinbar dergestalt programmiert wurde, dass sich der Stickoxidausstoß nach 26 Kilometern um ein Vielfaches erhöht. Auch die so genannte „Slipguard“-Funktion wird kritisch betrachtet. Augenscheinlich kann der Slipguard auf der Basis von Geschwindigkeit sowie Beschleunigungswerten erkennen, ob sich ein Fahrzeug im Prüfzyklus oder im realen Fahrbetrieb befindet.

Mercedes-Benz-Abgasskandal in den USA

Zunächst wurde der Skandal um die „Bit 15“-Motorsteuerungsfunktion in den USA publik. Anfang 2018 verlangten die ersten Landes- und auch Bundesbehörden vom Daimler-Konzern Auskünfte über die Test- und Messergebnisse von Mercedes-Benz- Dieselfahrzeugen. Zusätzlich ermittelt nun auch die Umweltbehörde EPA gegen den Konzern, und eine interne Untersuchung wurde durch das US-Justizministerium angeordnet.

Bisweilen konnte ein Rechtsverstoß zwar noch nicht offiziell festgestellt werden, allerdings wächst der Druck auf Daimler, die Abgaswerte zu erklären bzw. rechtfertigen. Des Weiteren scheinen Ermittlungen ergeben zu haben, dass Daimler-Ingenieuren bereits 2015 – also noch vor Bekanntwerden des VW-Abgasskandals – bewusst gewesen sei, dass Mercedes-Benz-Dieselfahrzeuge die Schadstoffgrenzwerte nicht einhalten können.

Ob die Betroffenen im Mercedes-Benz-Abgasskandal mit genauso hohen Schadensersatzzahlungen rechnen können wie VW-Fahrer, bleibt abzuwarten.

Betroffene Modelle im Mercedes-Benz-Skandal

Vom Rückruf betroffen sind größtenteils Euro 5- und Euro 6-Fahrzeuge mit den Dieselmotoren OM 642 und OM 651. Diese Motoren wurden mit nur wenigen Ausnahmen in der gesamten Diesel-Modellpalette von Mercedes-Benz verbaut.

Sollten Sie eines der nachfolgend gelisteten Fahrzeuge fahren, empfehlen wir Ihnen, Ihre Ansprüche von uns prüfen zu lassen.

Betroffene Modelle im Mercedes-Benz-Skandal

  • A-Klasse
  • B-Klasse
  • C-Klasse
    • C 180d
    • C 200d
    • C 180 BlueTEC
    • C 200 BlueTEC
    • C 220d
    • C 250d
    • C 220 BlueTEC
    • C 250 BlueTEC
  • CLA
  • CLS
  • E-Klasse
    • E 350 BlueTEC
    • E 350D (nur Coupé)
  • G-Klasse
    • G 350d
    • G 350 BlueTEC
  • GL
  • GLC (220d und 250d)
  • GLE 250d
  • GLK
  • SLK
  • S-Klasse
    • S 300 BlueTEC Hybrid
    • S 300h
  • Vito (1.6 und 2.2 Diesel)

Sollte Ihr Modell nicht gelistet sein, kann sich eine Überprüfung dennoch lohnen. Momentan wird geprüft, ob Euro 6 Modelle mit dem Nachfolgemotor OM 654 ebenfalls betroffen sind.

Ihre Möglichkeiten gegen Mercedes-Benz vorzugehen

Grundsätzlich stehen Ihnen im Mercedesskandal zwei Optionen offen. Sie können Ihr Auto behalten und Schadensersatz fordern oder eine Kaufpreisrückerstattung bzw. ein Neufahrzeug gegen Herausgabe des manipulierten Autos verlangen. Gerne prüfen wir ihren individuellen Fall und beraten Sie.

Kaufpreisrückerstattung oder Neufahrzeug

Ihr Auto ist durch den Diesel Abgasskandal nicht nur deutlich im Wert gemindert, sondern Sie müssen zudem Mobilitätseinschränkungen wegen städtischer Fahrverbote befürchten.

Daher: Geben Sie Ihren manipulierten PKW zurück und fordern Sie entweder den Kaufpreis zurück oder direkt einen Neuwagen, der die Abgasnormen einhält.

Auto behalten und Schadensersatz fordern

Sie können Ihr Auto behalten und für die Wertminderung im Zuge des Diesel Abgasskandals Schadensersatzansprüche geltend machen.